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Ausgewählte Themen für einen politischen Rückblick

zu den Ereignissen des Jahres 2022


 

... Demokratie braucht Bildung braucht ...

 


Ein Uroboros (griechisch: ouroboros) das als mythologisches Kennzeichen bereits in der Antike, in verschiedenen Kulturen, deutlich erkennbar als eine Schlange dargestellt worden ist, ist, wie sie sich in dem eigenen Schwanz beißt und somit den ewigen Kreislauf des Seins symbolisch als Motto und Motiv in der Überschrift deutlich erkennbar, wie Demokratie Bildung braucht, so auch Bildung Demokratie, zu verstehen sei.

In den Völkern, in denen diese Anerkennung nicht gegenwärtig ist, ist das Volk zu sehr von ihrer Obrigkeit abhängig, ja sogar unter Zwang gestellt.

Hier entsteht die Frage zur Disposition des Wertes demokratischer Partizipation aller Bürger*innen zu allgemeinverbindlichen Entscheidungen, denen sie unterworfen sind, die das Kernprinzip der Demokratie, so die Gesetze, wie sie durch die Herrschaft ausgeübt werde, vom Volk selbst als beschlossen gelte.

Die Kernaussage der Demokratie besteht somit darin: es herrsche letztlich jede*r nur über sich selbst.

Demokratie funktioniert über die Konstruktion eines gemeinschaftlichen Willens, der vorpolitisch - beziehungsweise vordiskursiv - existiert, für die Bürger*innen erkennbar und durch eine Abstimmung zum Vorschein kommt. Ist in diesem Zusammenhang der gemeinschaftliche Wille erkannt, wird Dissens unvernünftig und trägt keine wirkliche Opposition. Das wichtigste Versprechen der Demokratie ist dann die Selbstgesetzgebung mittels effektiver Partizipation.

Demokratische Partizipation findet in einer modernen Demokratie durch Wahlen statt; sowohl in ihren Bundesländern und den angeschlossenen Kommunen. Die Teilnahme an Wahlen dient der Autorisierung, Kontrolle und Sanktionierung von Repräsentanten und Regierungsformen.

Dies heißt: Mit der Partizipation gehören dadurch wichtige Funktionen im legislativen Prozess, sowie in der Kontrolle der Exekutive; sie werde durch stattfindende Wahlen einer Neuordnung unterworfen, bestätigt, sowie neu zugeordnet.

Im Gegensatz dazu liegen republikanisch-partizipative Demokratietheorie nicht in negativen Abwehrrechten, sondern in positiven Rechten auf demokratische Teilhabe und Partizipation. Aus der Sicht des Republikanismus ermöglicht demokratische Partizipation die gleichzeitige Verwirklichung individueller und kollektive Autonomie. Bürger*innen und Autor*innen unterstehen, durch Wahlbeteiligungen, der Gesetzgebung. Partizipation dient somit nicht nur  der primär der Kontrolle der Exekutive, sondern ist für den gesamten Prozess der Entscheidungsfindung und Gesetzgebung zentral. Die Existenzberechtigung des Staates liege hier nicht primär im Schutz gleicher subjektiver Rechte, sondern in der Gewährleistung eines inklusiven Prozesses freier Meinungs- und Willensbildung zur Orientierung gleicher Ziele und Normen.

 

Partizipation fördert politische Bildung und Information, schafft Verständnis, ermöglicht Verständigung mit anderen politisch denkenden, und sichert damit Integration in eine solidarische Gemeinschaft, deren Entscheidungen dem Gemeinwohl entgegengehen. Umfassende demokratische Teilhabe an Entscheidungsprozessen ist bereits an vorgeführte Beispiele antiker Theorien, z. B. der Griechen, gewahrt in der Folge des anschließenden Sinnes, Bestandteil friedlichen Gemeinwohls.

Positive Erkenntnisse politischer Partizipation aus gesellschaftlichen Wissens: Orientierungen im Gemeinwohl, Empfindungen und Bestätigungen an wirksamen gesellschaftlichen Erfolgen, so auch bei sozialer Integration, wurden schon in der Antike erkannt.

Positive gesellschaftliche Erkenntnisse zu positiver Partizipation und ihre Bedeutung, ist erstrebende Bildung für stabile Orientierung im Gemeinwohl. Motivation und Anlass dazu, sicher politisch aktiv zu sein, um sich bei anstehenden Entscheidungsprozessen sich sinnfällig einzubringen, sind Ziel und Zweck Bürger*innen Tugend zu entwickeln; wahrgenommene Ungerechtigkeiten, etwa die ungleiche Verteilung von Güter, Ressourcen und Lebenschancen, um sie zu politischem Handeln zu veranlassen.

Kaum ein zeitgenössisches Denken demokratischer Theorien, die ernsthaft als solche zu bezeichnen sind, würden einen grundsätzlichen Wert demokratischer Partizipation abstreiten. Worin diese aber genau bestehen, sehen liberale, republikanische als auch deliberative Theorien unterschiedlich. Auch die Frage, ob mehr oder weniger Partizipation gut für Demokratie ist, beantworten Theorien auf verschiedene Weise.

Aus der Sicht liberaler Demokratietheorien reicht eine Partizipation aus, die sich auf die Autorisierung und Kontrolle politischer Eliten beschränkt.

Aus der Sicht für republikanische Theorien sollte Partizipation weitaus umfassender und kontinuierlicher stattfinden; sie ist Grundlage solidarischer Vergesellschaftung und wird als Bestandteil eines guten Lebens aufgefasst, indem der Mensch die in ihm angelegten Fähigkeiten und Tugenden realisieren kann.

Aus deliberativer Perspektive ist Partizipation kein Selbstzweck und die Entwicklung von Bürgertugenden weder Voraussetzung noch Ziel von Partizipation. Vielmehr richten deliberative Theorien den Fokus auf kommunikative Macht und Teilhabe, sowohl diesseits als auch jenseits des Wahlakts.

Umfang, Ort und Art der für die Demokratie als wertvoll und wünschenswert erachteten Partizipation hängen, wie der Vergleich der drei theoretischen Perspektivengezeigt hat, entscheidend von den Funktionen und Zielen ab, die man derpolitischen Beteiligung jeweils zuschreibt.

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Das allgemeine und gleiche Wahlrecht steht seit der Aufklärung und den auf sie folgenden demokratischen Revolutionen im Zentrum von Kämpfen um Gleichberechtigung. Seitdem erfolgreich postuliert worden ist, dass alle Menschen gleich geschaffen sind, können politische Rechte nicht mehr ohne weiteres von Abstammung, sozialem Stand, Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit abhängig gemacht werden. Diskussionen um das Wahlrecht und um politische Gleichheit dauert aber fort, nicht nur weil Diskriminierung, offen oder versteckt, weiterhin in Verdacht steht zu existieren, sondern neue Auseinandersetzungen um politische Zugehörigkeit hinzukommend erscheinen; alsdann, seit die gesellschaftliche Folgen von Migration und Flucht immer stärker ins Zentrum politischer Aufmerksamkeit rücken.

Im Zuge der Pluralisierung von Zugehörigkeit entfaltete sich eine Dynamik, die den Zugang zu politischen Rechten von den Privilegien nationaler Zugehörigkeit entkoppelt; das Wahlrecht aber bleibt ein zentrales politisch-gesellschaftliches Recht und ist Kern von Bürgerschaft.

Aber insofern verschiedene politische Ebenen koexistieren und ein gewisses Maß an Autonomie besitzen, kann auch das Wahlrecht auf diesen Ebenen unterschiedlichen sozialen Bezugsgruppen zugeschrieben werden. Im Kontext der Europäische Union hängt diese Dynamik mit der Fortentwicklung der EU zu einer demokratischen und solidarischen Rechtsgemeinschaft zusammen, die bewirkt, dass die Gründe entfallen, den Nationalstaaten das Privileg der demokratischen Willensbildung und des Schutzes von Rechten zuzuschreiben.

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In den vergangenen Jahrzehnten haben sich in Deutschland die Lebensverhältnisse deutlich verbessert, und mit ihnen das, was allgemein mit gelungener Integration zu verstehen ist: Wohnverhältnisse, Chancen am Arbeitsplatz, Sprachkenntnisse von Nachbarstaaten, Beteiligungsmöglichkeiten im politischen Alltag und am öffentlichen Leben. Gleichzeitig zeigen die Befunde, dass diese Chancen an einer Teilnahme am politischen Leben in der Bundesrepublik noch nicht gleich sind, sie deuten lediglich auf eine positive Entwicklung hin, dass sich diese nachweisliche Verbesserungen im öffentlichen Diskurs verbessert.

Nachdem sich erst mit der Zeitenwende in der Öffentlichkeit die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die Bundesrepublik ein Einwanderungsland, geworden ist, ist, und eine aktive Integrationspolitik sich zu entwickeln nötig geworden ist, werden zunehmende Veränderung in der Bevölkerung und in der bürgerlichen Gesellschaft wahrgenommen. In vielen deutschen Großstädten wird wahrgenommen, wie Kinder mit internationaler Geschichte heute in den Kinderzimmer deutlich sind.

Durch Migration beschleunigt sich sozialer Wandel, wodurch die Gesellschaft vielseitiger, unübersichtlicher und insgesamt komplexer geworden ist. Diese Veränderungen überfordern einen großen Teil der Bevölkerung; der Wandel bezieht sich auf weite Teile der Alltagskulturen. Unterschiedlichkeit in der Art sich in der Öffentlichkeit so zu bewegen, führt unweigerlich zu Konflikten. Eine Verbesserung von Chancen einer Teilhabe im Bildungswesen, auf dem Arbeitsmarkt und im politischen Alltag führt eben nicht zur Harmonisierung von Lebensweisen; man sollte besser davon ausgehen, dass man an Erfahrungen durch Differenzierungen an fremden Verhalten bemüht ist sich zu Integration zu bewegen. Mit zunehmender Integration wachsen der Gleichheitsanspruch und die

 

Erwartung von Minderheiten und benachteiligten Gruppen, zur Gemeinschaft dazuzugehören. Dies führt zur Neuaushandlung von Privilegien mit der möglichen Folge, dass die dominanten Gruppen der Gesellschaft um ihre Vorteile bangen. An dieser Stelle werden Identitätspolitiken von verschiedenen Seiten wahrscheinlich: Minderheiten können  sich nahezusammenschließen, um ihre jeweiligen Interessen deutlich zu machen.

Dominante Gruppen können hingegen versuchen, über Ausschlusskriterien ihre Privilegien zu sichern. Dies folgert, dass sich auf beider Seiten zu komplexen Prozessen von Gruppen komme – und versuchen letztendlich am Ende die Merkmale Herkunft und Religion, wer zur Identität oder Gruppe gehört. Auch wenn Identität heute weniger ursächlich in der Gesellschaft ist, nimmt sie im öffentlichen Diskurs einen immer größeren Raum ein. Gesellschaften ermöglichen nämlich Verdichtung und Spaltung zur gleichen Zeit: Erst wenn viele im Verbund sind, kann es zu Differenzen kommen, bis hin zu Spaltungen. Diese Form der Identitätspolitik hat auf die Gesellschaft unterschiedliche Auswirkungen, je nachdem, ob sie von benachteiligten Gruppen beziehungsweise Minderheiten ausgeht oder von dominanten Gruppen beziehungsweise von Angehörigen der Mehrheit.

Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit sowie die identitätspolitisch geprägten Diskurse können zu einer gesellschaftlichen Überhitzung führen. So besteht die Gefahr einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Weichen die Erwartungen für eine längere Zeit zu stark von der erlebten Wirklichkeit ab, kann er zur Folge haben, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse beziehungsweise Zustände falsch interpretiert werden, was wiederum dazu führt, dass die Akteure ihr Verhalten nach der falschen Interpretation ausrichten.

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... Demokratie braucht Bildung braucht ...

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Geschöpft aus den öffentlichen und gesetzlich zugelassenen Medien.

Ab 2023 werden die neuen deutschen Rechtschreibregeln beachtet.

Ihr CSU-Mitglied Horst Biehl

 


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